14.-19.12.2019, Banana Island & Prolog Banana Island / Patacón, Theater Rampe & Stadtbibliothek Stuttgart, Stuttgart, DE
- Banana Island ist eine choreographische und performative Investigation der Banane. Als eines der wichtigsten und beliebtesten Lebensmittel weltweit, Protagonistin kolonialer und neo-kolonialer Verbrechen und rassistischer und sexistischer Zuschreibungen, und zugleich Filmstar, Comedian, Kunst und politische Waffe, ist die Banane Klammer und Mittelpunkt der Performance. Während wir langsam beginnen zu schälen, entblößen wir das Spannungsfeld zwischen Popkultur und Gewaltherrschaft. Wir befragen die glamouröse Erscheinung der Banane und kontextualisieren die in ihr vereinten Gegensätze.
- Die Performance wurde von einem einwöchigen Rahmenprogramm begleitet, welches die Patacón Installation der Gruppe LaFuchsiaKollektive e.V., sowie Diskussionen, Filme und Workshops einschloss.
- Das ganze Programm ist hier zu finden: Banana Island Prolog
Ein Projekt von die apokalyptische tänzerin*nen und Produktionsbüro schæfer&sœhne.
In Kooperation mit LaFuchsiaKollektive e.V., Theater Rampe, Stadtbibliothek Stuttgart, Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart, Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, Hotspot of Power, Engagement Global.
Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, den Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen und Freischwimmen Netzwerk.
© Julia Schäfer
19.& 20.09.2019, forever apocalyptic, Parkhaus N1 - Wunder der Prärie Festival / zeitraumexit, Mannheim, DE
- forever apocalyptic geht der Lust an Weltverschwörungen nach. Die apokalyptischen tänzerin*nen haben sich der Aufgabe verschrieben Endzeitszenarien und Apokalypse-Fantasien mit den Mitteln der darstellenden Kunst zu erforschen. Sie begeben sich mit ihren Körpern auf eine ästhetische Reise ans Ende der Welt und stellen ihre Gliedmaßen den verschwörerischen Zuckungen zur Verfügung. Die Performance entstand unter anderem bei zeitraumexit und wurde 2018 in Stuttgart uraufgeführt. Jetzt kommt die Apokalypse endlich nach Mannheim und fegt als erstes ein Parkhaus weg. An seiner Stelle soll schon bald die neue Stadtbibliothek entstehen – Bücher schlagen Autos! Und die apokalyptischen tänzerin*nen lesen uns die Offenbarung.
Ein Projekt von die apokalyptische tänzerin*nen und Produktionsbüro schæfer&sœhne.
In Kooperation mit zeitraumexit.
Gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.
© Arthur Bauer
29.06.2019, Botanic_X, Botanischer Garten Cagliari, Sardinien, IT
- Banquet Xs COOP Summit Projekt baut auf den Wurzeln des Banquets, des Museums und des Vergnügungsparks auf. Der Orto Botanico dell’Università di Cagliari wird zum spekulativen Ecopark der nahenden Zukunft. Neben der Entwicklung des Publikumsleitsystems habe ich im Rahmen dieser Ausstellung den Walking-Score Locust Walk choreographiert, basierend auf der Schwarmbildung von Heuschrecken und ausgelöst durch die damals herrschende Heuschreckenplage auf Sardinien. Außerdem habe ich die Soundinstallation There are two Worlds in the Room entwickelt, inspiriert von einem Gespräch mit einer Szenarioplanerin die für Shell arbeitet und gleichzeitig versucht Umweltaktivistin zu sein. Die Soundinstallation war auf verschiedenen Sitzbänken im botanischen Garten zu hören.
Ein Projekt im Rahmen des Dutch Art Institute COOP Summits 2019.
© Jasmin Schädler
09.& 10.06.2019, following mo, Stuttgart, DE
Kindheit ist ein noch immer umkämpftes Deutungsgebiet. Kinder werden für völkische Politik instrumentalisiert, Bildungsvorhaben gelten als Statussymbol für Landesregierungen und auch das kontroverseste Kunstwerk Ai Weiweis, das sich auf die mediale Nutzung eines Bildes bezieht, instrumentalisiert ein angespültes, totes Kind. Kindern werden in all diesen Fällen Bedürfnisse in den Mund gelegt. Was dabei nie geschieht, ist das Gespräch mit Kindern. Sie gelten als schützenswert, aber eben auch, in der Tradition Kants, unmündig und zum besseren Menschen erziehbar.
Unser Projekt following mo dreht genau dieses Verhältnis um. Bewusst naiv überlassen wir die Führung einer Stadtführung Mo. Ein Stuttgarter Kind das wir bei einem Kostümbauworkshop kennengelernt haben. Er zeigt uns sein Stuttgart und fordert dadurch das Verhältnis, das wir zum Stadtraum haben heraus. Welche Bedürfnisse, welche Perspektiven entstehen dadurch? Und welche Annahmen über den kindlichen Blick haben wir kultiviert und übernommen ohne sie zu hinterfragen?
Ein Projekt von die apokalyptische tänzerin*nen und Produktionsbüro schæfer&sœhne.
Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart.
© die apokalyptische tänzerin*nen
20.03.2019, The possessed Gaze, Aeroponic Acts - Dutch Art Institute, Silent Green, Berlin, DE
- Wir spiegeln, externalisieren, teilen, verlieren uns selbst.
- Die Überreste werden nicht mehr als menschlich angesehen.
- Wir nennen sie Daten und füttern sie an Bezugssysteme, die wir Maschinen oder Algorithmen nennen.
- Aber wir können diese Überbleibsel nicht endgültig vergessen.
- Reumütig beginnen wir ihre neuen Gehäuse zu vermenschlichen.
- Plötzlich leben wir mit Außerirdischen, die wir selbst erschaffen haben.
- Aber eigentlich schauen wir nur auf amputierte Teile unserer selbst.
- Schaust du mich an?
- Mark ist besessen von Algorithma.
- Sie erblicken durch seine Augen alle anderen.
- Die Sterne wachen von oben, ätherische Macht versprühend, auf unser Schicksal einwirkend.
Die Lecture Performance The Possessed Gaze ist ein Treffen zwischen dem CEO Programmierer Mark (Zuckerberg), dem non-binary Algorithmus Algorithma, der Influencer*in (streaming ethereal power, acting upon character and destiny) und der stillen Sub-User*in. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Menschen und Algorithmen, und befragt die Handlungsfähigkeit der verschiedenen Akteur*innen. Dabei spielt der Umstand des Black-Boxing (das Unwissen über bestimmte Vorgänge in algorithmischen Prozessen) eine zentrale Rolle. Teil der Performance ist ein Gastauftritt der Sopranistin Angela Postweiler, die um das Stück Spiritus Sanctus Vivificans von Hildegard von Bingen improvisiert. Die Kuratorin Antonia Majaca hat die Arbeit als wichtigen und wegweisenden Schritt in der künstlerischen Befragung des Algorithmic Black Boxings hervorgehoben.
Mit Gastauftritten der Sopranistin Angela Postweiler und der Permormer*in Joannie Baumgärtner.
© Nikos Doulos
04.05.2019, Symposium des nicht-zugänglichen Wissens, Bahnhofsvorhalle Hauptbahnhof, Stuttgart, DE
Symposium - griechisch sympósion, eigentlich = gemeinsames Trinken sympínein = gemeinsam, trinken, sýn = zusammen und pínein = trinken
‘wissen’ ist die Ablautstufe des Perfekts ie. *uoid- ‘gesehen haben’ und darum ‘wissen’
- Am Samstag, den 04. Mai 2019 versammelte sich eine Gruppe von Menschen für vier Stunden um einen Tisch in der Bahnhofsvorhalle des Hauptbahnhof Stuttgart. Sie aßen, tranken und diskutierten miteinander. Manche waren extra für das Symposium angereist, andere kamen ganz zufällig dazu. Sieben von ihnen gaben Einblicke in ihr professionelles und persönliches Wissen. Wissen ist etymologisch gesehen das Perfekt von Sehen. Sobald wir etwas gesehen haben, wissen wir davon. Doch wer kann was sehen? Wissen ist im alltäglichen Gebrauch eng verbunden mit der Wahrheit. Die Wahrheit hat sich etymologisch aus Worten für Sicherheit und Gewährleistung entwickelt. Wir akzeptieren Wissen, wenn wir es für wahr halten. Wir halten etwas für wahr, das uns Sicherheit vermittelt und unsere Existenz bestätigt. Die Sicherheit ergibt sich durch Legitimation, durch die subjektive Glaubhaftigkeit von Informationen. Diese Glaubhaftigkeit ist meistens an Institutionen und ihre Vertreter*innen, hin und wieder auch an Einzelpersonen gebunden. Wahrheit hat also nicht zwangsläufig etwas damit zu tun, ob etwas objektiv durch Fakten belegt werden kann.
- Im Anschluss an das Symposium war für zwei Wochen eine Installation an der selben Stelle zu sehen, die das gesammelte Material visuell aufbereitete.
Unter anderem mit:
Hannelore Paflik-Huber (Kunstwissenschaftlerin)
Magda Agudelo (Germanistin aus Kolumbien)
Burkhard Schrader (Universeller Dilettant)
Mihaela Crigan (gläubige Christin)
Beatriz de Freitas (Tantratherapeutin)
Denise Kirz (öffentlicher Dienst)
Viktoriia Vitrenko (Sängerin & Dirigentin)
Ein Projekt von Johana Gómez und Jasmin Schädler.
In Kooperation mit Theater Rampe, InterAKT Initiative e.V. und Deutsche Bahn / Hauptbahnhof Stuttgart.
Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart.
© Johana Gómez & Jasmin Schädler
© Johana Gómez & Jasmin Schädler
22.03.2019, Visible*, Werkstatthaus, Stuttgart, DE
- Visible* ist ein Minifestival für Performance und Musik, das es sich zur Aufgabe gemacht hat die Stuttgarter Partyszene diverser werden zu lassen. In der ersten Ausgabe fand die Veranstaltung am 22. März 2019 im Werkstatthaus Stuttgart statt unter anderem mit Performances aus Namibia und den Niederlanden.
- Performance
- Khoes - Khoest Performance Art / Spoken Word Poetry, Music, Experimental (Windhuk, Namibia)
- Clara Saito How to cure your BV: an infomercial by Lady Dada (Amsterdam, Niederlande)
- Mona Louisa-Melinka Hempel Golden Space: Klangliches Manifest (Leipzig)
- Laura Boser, Otiti Engelhardt, Carina Thurner yes, we bleed!: eine Performance über das Menstruieren (Stuttgart)
- Bands
- Ripya Hart LIVE! Grunge / Riot Grrrl / Punk Music (Köln)
- Vampire Cats - affective noise ( Stuttgart)
- DJs
- Sui slowly and fondly selected sounds (Leipzig)
- T-Data UKBass, Grime Footwork Juke, Elektro (Leipzig)
- Selecta Heifi - Drum and Bass (Stuttgart)
- Hanna Kiri Northern & 60s Soul (Stuttgart)
- Workshop
- Re.Act Selbstverteidigungskurs (Stuttgart)
- Ein Projekt von Madina Mohamed, Helena Dadoku, Mona Krieger, Jasmin Schädler und dem FF*GZ Stuttgart.
In Kooperation mit Werkstatthaus Stuttgart.
Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart.
© Jasmin Schädler
© Jasmin Schädler
08.03.2019, Jede Dritte, Musik der Jahrhunderte, Stuttgart, DE
- Ein szenisches Konzert für, von und über Frauen, die nicht mehr schweigen wollen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Gesichter: psychische, physische, rassistische, sexuelle, strukturelle. Sie geschieht im Osten und Westen, im Krieg und im Frieden, in Worten und Taten, im Internet, zu Hause, bei der Arbeit, in der Schule oder auf der Straße.
- Fünf Künstlerinnen und drei Komponistinnen der InterAKT Initiative setzten sich mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ auseinander. Diese künstlerische Arbeit zeigt den Weg für den großen Schritt all der Frauen auf, die nicht mehr schweigen wollen.
- Ein Projekt von InterAKT Initiative e.V.
- In Kooperation mit Musik der Jahrhunderte.
- Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart und den Musikfonds.
© Nikola Kaloyanov
05.& 14.02.2019, Don’t Try #nopera, Atelier Theater, Stuttgart, DE
- In der Oper erleben wir große Gefühle, während wir still im Dunkeln auf einem Platz sitzen. Die Erregung wird in Applaus und hin und wieder Bravo oder Buh Rufe kanalisiert. Affekte sind die Mittel der Oper – Lust, Leid, Begierde, Furcht nach Plato. In der Geschichte haben sie immer wieder das Opernhaus verlassen. Inzwischen nimmt diese Rolle vor allem die politische Bühne ein. Politiker sprechen wieder über Gefühle und provozieren und performen Affekte, während Fakten an Bedeutung verlieren - denn Gefühle sind vertrauenswürdiger und weniger verdächtig fake zu sein. Ist das der Vorabend der Rückkehr der Oper als politisches Mittel? In der Oper Selbsthilfegruppe kommen wir zusammen und befragen unsere Erwartungen und Enttäuschungen mit Anekdoten und Oper Fragmenten.
- Am 29.10.2019 fand im Treffpunkt Rotebühlplatz der VHS Stuttgart eine Wiederaufnahme statt.
- Ein Projekt von InterAKT Initiative e.V.
- In Kooperation mit Atelier Theater Stuttgart.
- Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart. Mit freundlicher Unterstützung der LBBW-Stiftung.
© Julia Schäfer